05.03.2022
Eine bewegende Begegnung in einer deutschen Kleinstadt: zur Eröffnung des Gedenkweges über das jüdische Leben in Diez hat der Museums- und Geschichtsvereins auch Nachkommen aus Israel eingeladen.
38 Minuten
Bei Verwendung des Films in Schulen und bei öffentlichen Aufführungen bitten wir um einen kleinen freiwilligen Kostenbeitrag. Bitte schreibt uns dann eine Email.
Hier wie da wurde geschwiegen. Die einen wollten aus Scham und Schuld vergessen, was sie getan oder nicht verhindert hatten. Die anderen haben nach Vertreibung und Flucht ein neues Leben mit einer neuen Identität in einem neuen Land aufgebaut. Im Spätsommer 2023 kommen die Nachfahren beider Seiten in Diez an der Lahn zusammen, um endlich zu sprechen. Eingeladen vom Museums- und Geschichtsverein Diez begeben sie sich gemeinsam auf die Spuren der Juden in Diez, besuchen die Orte, an denen ehemals jüdische Kultur und jüdisches Leben stattgefunden hat und bringen Licht in das Dunkel der Vergangenheit.
Die Besucher, die vorwiegend aus Israel kommen, sind Kinder, Neffen, Nichten und Enkel von Bewohnern des deutsch-jüdischen Waisenhauses, die 1935 nach Frankfurt deportiert wurden. Auf abenteuerliche Weise konnten sie fliehen, mussten während ihrer Flucht unterschiedliche Namen annehmen und haben überlebt – im Gegensatz zu vielen anderen, an die nur noch die Namen auf den Stolpersteinen erinnern. Wir hoffen, dass dieser Film über den Diezer Gedenkweg zu den jüdischen Erinnerungsorten dazu beiträgt, die Geschichte lebendig zu halten und den Gräueln der Vergangenheit friedliche und herzliche Begegnungen entgegenzusetzen.